Gruppe 1: Selbst- und Fremdwahrnehmung der Dunklen Triade (Laurits Bromme, Mi 10 - 12)
Die Eigenschaften der Dunklen Triade – Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie – zeichnen sich durch Verhaltensweisen aus, welche von den meisten Menschen als egoistisch, konflikthaft und unmoralisch gewertet werden, und welche eine Reihe von gesellschaftlich problematischen Konsequenzen mit sich bringen. Einerseits gelten die Traits daher als sozial unerwünscht. Andererseits nehmen Menschen mit hohen Ausprägungen in diesen Traits ihr Verhalten in der Regel nicht als problematisch wahr. Da es sich um Traits handelt, die stark durch (antagonistisches) interpersonales Verhalten definiert sind, ist es interessant zu überlegen, inwieweit die Selbstwahrnehmung von Narzisst:innen (bzw. Machiavellist:innen und Psychopath:innen) mit der Fremdwahrnehmung übereinstimmt, bzw. davon abweicht. In Gruppe 1 werden wir diese Frage empirisch untersuchen. Darüber hinaus werden wir versuchen herauszufinden, ob eher die selbst- oder fremdwahrgenommene Trait-Einschätzung bedeutsam für die Vorhersage relevanter Verhaltensweisen ist. Voraussichtlich werden wir dazu eine Befragungsstudie mit einem dyadischen (also Paar-) Design durchführen.
Wer sich vorweg in das Thema einlesen möchte, kann Kapitel 1.1 des Buchs "The Dark Triad of Personality" von Minna Lyons (2019) lesen (als E-Book über die Bib verfügbar).
Die Veranstaltung wird in Präsenz stattfinden (vorbehaltlich neuer Vorgaben von Seiten der Behörden oder der Uni-Leitung).
Gruppe 2 & 3: Emily Kubin (Mi 10 -12 Uhr, English Instruction) Developing Interventions to Reduce Belief in Misinformation in Germany. Large course (up to 30 students!)
Beleif in misinformation is on the rise in many Western societies. Examples of this can even be found in Germany where many citizens base their political views (and beahvior) on misinformation they see on social media platforms. In this course we will learn the fundamentals of research with discussions about how to develop practically interesting (and theoretically novel) research projects. I will teach you the basics of developing hypotheses and research questions in order to find ways to reduce the spread of (and belief in) misinformation in Germany. This course will allow you to learn how to use research to help answer big societal problems and is focused on application to the real world. You will develop your own testable intervention to reduce belief in misinformation related to a topic of your choice (e.g., climate change, political issues, etc.) in small groups. We will discuss a variety of issues related to this topic including the role of (social) media in making the spread of misinformation worse, and a variety of topics related to political psychology (e.g., the role of identity and group membership in believing attitude (dis)confirming information). This course will include lectures about political polarization, political psychology, prebunking/debunking misinformation, science communication, and the research process. We also will read academic papers and have deep discussions where you will learn how to critically think about (and critique) published reearch. Through these skills, we will begin to learn how we can develop our own research projects.
The research project you develop in this course will be an experiment. This experiment you will develop with a small group of students (somewhere between 3-5 depending on class size). Throughout the course there will be opportunities for you to work both within you group, and informally share your project progress with the whole class. This will be an opportunity for feedback and to help you with any issues you may be facing with developing this project. Once all projects ideas are developed, you will collect your own data by recruiting participants yourself. You will then conduct data analysis in your small groups, write up results, and present them during the EMPRA presentation day (Note: this last set of activities will be conducting in the Winter semester WiSe 2022-2023).
In the summer semester we will meet every Wednesday from 10:15-11:45. In the winter semester we will meet every other week as during the winter semester this class will be worth 1 SWS. Please note this class will be taught in person. However, there will be several select days taught asynchronously.
Finally, with this class being taught in English, it will be a great opportunity for students seeking to improve their English skills. My goal is to make this class a place where all students feel welcomed and comfortable. Your grade will not be based on your English skills, but rather your effort in this course. No matter your English skill level, you will be able to successfully participate in this course.
Gruppe 4 (Tamara Wolf, SoSe 2022): Erklärung Solidarischen kollektiven Handelns
Die Veranstaltung wird nach aktuellem Stand in Präsenz stattfinden.
Fragestellungen zum Thema: Welche Faktoren beeinflussen solidarisches Handeln für In- und Outgroups? Warum engagieren sich Mitglieder begünstigter Gruppen für benachteiligte Gruppen? Wann sind diese Aktionen hierarchieerhaltend vs. hierarchieherausfordernd? Lässt sich Hilfeleistung am besten erklären, indem sowohl soziale Identifikation mit unterschiedlichen Gruppen als auch ein Persönlichkeitsmerkmal (sog. Ungerechtigkeitssensibilität) berücksichtigt wird? Und welche Interventionen erhöhen die Bereitschaft, sich für eine Fremdgruppe zu engagieren?
Gruppe 5 (Gerhard Reese, SoSe 2022): Klimaangst
Das Empra wird weitestgehend in Präsenz stattfinden. Einzelne gemeinsame Sitzungen werden online stattfinden, Kleingruppentreffen je nach Bedarf.
Unter Klimaangst versteht man eine rationale und angemessene tiefe Sorge und Furcht vor den Auswirkungen der Klimakrise. Erste Studien (unter anderem aus Landau) deuten darauf hin, das Klimaangst eine verhaltensrelevante Reaktion ist, aber bis dato sind die empirischen Belege noch recht dünn. Eine zentrale Frage, die uns im Empra beschäftigen wird, ist es, die Konsequenzen der Klimaangst genauer zu beleuchten. Unter welchen Bedingungen z.B. kann Klimaangst motivierend wirken, unter welchen Bedingungen hemmt sie vielleicht eher die Motivation, sich klimaschonend zu verhalten?
OLAT: https://olat.vcrp.de/url/RepositoryEntry/3699836640 - Passwort: climate22
Gruppe 6 (Scholz, Mo 10:00 - 12:00): Glaubenssätze zur Rechtfertigung "dunkler" Persönlichkeitstendenzen
Die Veranstaltung wird in Präsenz stattfinden (bzw. es ist bisher in Präsenz geplant. Je nach Entwicklung der Covid-19 Pandemie könnten sich hier Dinge ändern).
Der Dunkle Kern der Persönlichkeit (D) beschreibt die Gemeinsamkeit aller sozial und/oder ethisch aversiven Persönlichkeitseigenschaften. Das heißt, die aversiven Anteile populärer Konstrukte aus der Persönlichkeitspsychologie, wie z.B. die sog. dunkle Tetrade (Narzissmus, Psychopathie, Machiavellismus und Sadismus), können durch D erklärt werden. Leute mit hohem „D-Faktor“ verhalten sich demnach entsprechend öfters sozial / ethisch fragwürdig. Dieses Verhalten wird, nach Definition von D, durch Glaubenssätze gerechtfertigt, wodurch ein positives Selbstbild erhalten bleiben soll.
In dem Empra wollen wir diese Glaubenssätze genauer unter die Lupe nehmen. Welche Glaubenssätze spielen für welche Verhaltensweisen eine Rolle? Gibt es globale und spezifische Glaubenssätze? Diese und ähnlich Fragen werden wir versuchen mithilfe einer empirischen Studie zu beantworten.
Wenn Sie sich vorher schon gerne in das Thema einlesen möchten, ist folgender Artikel eine gute Einführung (achten Sie dabei mehr auf Theorie und Diskussion und ignorieren Sie die Statistik großzügig):
Moshagen, M., Hilbig, BE, & Zettler, I. (2018). The dark core of personality. Psychological Review, 125 (5), 656-688.
Das Paper und einen Test zu D (den Sie selber vorher machen können BEVOR Sie sich das Paper dazu durchlesen) finden Sie hier: https://www.darkfactor.org/). Wir werden Artikel und Test aber auch noch im Empra selber besprechen, somit ist eine Vorarbeit optional.
Gruppe 7: Gedächtnis für sozial relevante Informationen (Kroneisen, Di 18:00 - 20:00)
Die Veranstaltung wird in Präsenz stattfinden (bzw. es ist bisher in Präsenz geplant. Je nach Entwicklung der Covid-19 Pandemie könnten sich hier Dinge ändern).
Das Gedächtnis hat sich entwickelt, um unsere Entscheidungen in der Gegenwart zu steuern und um uns auf zukünftige Interaktionen mit der Umwelt vorzubereiten. Unser Gedächtnis spielt auch eine wichtige Rolle bei sozialen Interaktionen. Wie gehen wir mit Informationen über unsere Mitmenschen um? Merken wir uns eher Personen die nett zu uns waren oder eher Personen die uns ausgenutzt haben? Welche Rolle spielen hierbei situative und motivationale Faktoren?
Gruppe 8: Adaptive Memory: Animacy (Michael Kriechbaumer, Mo 10-12 Uhr)
Die Veranstaltung wird in Präsenz stattfinden (Stand: 28.02.2022). Während der Arbeitsphasen in Kleingruppen werden reguläre Präsenztermine gegebenenfalls durch Treffen der Kleingruppen (präsent oder online) ersetzt. Thematisch werden wir den Animacy-Effekt behandeln. Dabei handelt es sich um ein Phänomen des adaptiven Gedächtnisses, bei dem Wörter, die Lebewesen beschreiben, deutlich besser erinnert werden, als solche, die nicht-lebendige Objekte beschreiben. Es wird angenommen, dass dieser Effekt auf eine evolutionäre Anpassung des Gedächtnisses zurückgeht, da lebendige Objekte in der Vergangenheit für das eigene Überleben einen besonders großen Stellenwert hatten (Beute, Bedrohung, Verbündete oder Partner). Über die Mechanismen, wie dieser Effekt konkret im Gedächtnis zustande kommt, ist allerdings noch wenig bekannt.
Grundlage unserer Experimente wird eine einfache Lernaufgabe sein, bei der wir sowohl Rahmenbedingungen als auch Material manipulieren können, um (hoffentlich) die Wirksamkeit des Effekts beeinflussen zu können.
Für einen ersten Blick in das Thema empfehle ich folgende Literatur:
Nairne, J. S., VanArsdall, J. E., Pandeirada, J. N. S., Cogdill, M., & LeBreton, J. M. (2013). Adaptive memory: The mnemonic value of animacy. Psychological Science, 24, 2099–2105.
Gruppe 9: Neurokognitive Funktionen bei Long-Covid Patienten (Karbach, Mi 14-16 Uhr)
Zahlreiche aktuelle Studien zeigen, dass ein substantieller Anteil der Patienten, die an Covid-19 erkrankt waren, langfristig über physische und psychische Symptome klagen ("Long-Covid"). Dazu gehören auch neurokognitive Einschränkungen, wie Probleme mit Aufmerksamkeit oder Gedächtnis. Unklar ist bisher, ob es sich um neurokognitive Defizite in spezifischen Domänen oder eher um generelle kognitive Einschränkungen handelt und welche Rolle psychische Faktoren (z.B. Wohlbefinden, Depression) und Alter dabei spielen. Im Empra sollen diese Fragen genauer untersucht werden.
Die Veranstaltung beginnt mit drei Plenumsterminen zu Anfang des Semesters in Präsenz (gemeinsam für Gruppe 9 und 10), danach wird in Kleingruppen gearbeitet, die nach Absprache in anderen Zeitslots stattfinden.
Gruppe 10: Selbstregulation und Affektregulation (Karbach, Mi 14-16 Uhr)
Der Fähigkeit, Denken, Handeln und Emotionen zu regulieren und zu kontrollieren kommt in unserem Leben eine zentrale Bedeutung zu und sie spielt über die ganze Lebensspanne hinweg eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von positiven sozialen Beziehungen, der Aufrechterhaltung des subjektiven Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit. Im Empra wird untersucht, wie Selbstregulation und Affektregulation zusammenhängen welche Rolle Alter für diesen Zusammenhang spielt.
Die Veranstaltung beginnt mit drei Plenumsterminen zu Anfang des Semesters in Präsenz (gemeinsam für Gruppe 9 und 10), danach wird in Kleingruppen gearbeitet, die nach Absprache in anderen Zeitslots stattfinden.
Gruppe 11 und 12 (Helen Heyer, Gruppe 11 Mo 10-12 Uhr, Gruppe 12 Mi 10-12 Uhr): Implizite Emotionsregulation
Das Thema beschäftigt sich mit der impliziten Emotionsregulation. Was heißt das? Wir können unsere Emotionen bewusst regulieren, aber gleichzeitig werden unsere Emotionen auch unbewusst beeinflusst, also automatisch oder implizit. Die Theorie des Gegenregulationsprinzips der impliziten Emotionsregulation besagt, dass unsere Aufmerksamkeit automatisch zu Dingen in unserem Umfeld gelenkt wird, die gegensätzlich dazu sind wie wir uns momentan fühlen (Inkongruenz Effekt). Dies ist wichtig, damit wir in einem emotional ausbalancierten Zustand sein können.
Mit einer experimentellen Aufgabe werden Daten größtenteils online aber auch im Labor erhoben, um folgende Fragestellungen zu beantworten (eine pro Kleingruppe):
- Finden wir einen Inkongruenz Effekt?
- Ist die Aufgabe ein reliables Maß zur Erforschung interindividueller Unterschiede?
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit gegen zu regulieren und bestimmten Persönlichkeitsfaktoren?
Die Empras beider Gruppen (11 und 12) sollen im SoSe 2022 in Präsenz stattfinden. Beide Gruppen (11 und 12) werden im Labor und online Daten erheben. Gruppe 11 wird am Ende die Labordaten analysieren, Gruppe 12 die Online-Daten.
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