Kommentar |
Moderne Gesellschaften scheinen sich in all ihren Abläufen zunehmend zu beschleunigen: In der Technik, in den Medien, in alltäglichen Lebensvollzügen scheint alles schneller zu werden. Beschleunigte Mobilität ist zu einem zentralen Wert aufgestiegen. Das war nicht immer so in der Kulturgeschichte. Erst die Moderne hat den besonderen Zeitbezug der Beschleunigung forciert. Dabei lassen sich nicht alle Kulturleistungen und Lebensvollzüge beliebig beschleunigen. Viele wesentliche Lebensvollzüge leiden vielmehr unter dem Druck der Zeitknappheit. Hartmut Rosa, ein zeitgenössischer Soziologe, geht in seinem Buch Beschleunigung und Entfremdung dem spannungsvollen Verhältnis von Leben und Zeit nach. Dieser Zusammenhang ist auch für die Philosophie im Allgemeinen und für die Ethik im Besonderen von Belang. "In diesem Buch", schreibt Rosa, "werde ich zu jener Frage zurückkehren, die uns Menschen am wichtigsten ist: der Frage nach dem guten Leben – und der Frage, warum wir eigentlich kein gutes Leben haben."
Im Seminar wird das Buch besprochen und im Anschluss durch Passagen aus Rosas Arbeiten zur Resonanz und Resonanzpädagogik ergänzt. |
Literatur |
Für die Teilnahme an dem Seminar ist es verpflichtend, als Basislektüre anzuschaffen: Hartmut Rosa, Beschleunigung und Entfremdung, Berlin 2013 (Suhrkamp Verlag, Taschenbuch) |
Bemerkung |
Das Seminar soll – wie alle anderen im SoSe 22 auch – in Präsenz durchgeführt werden. Sollte Corona erneut ein Ausweichen in digitale Formate erforderlich machen, sind im Falle der asynchronen Durchführung Eigenarbeit anhand von Lektürefragen vorgesehen, im Falle des synchronen Durchführung sind BBB-Online-Seminare vorgesehen. Ein hybrides Format – das die Präsenzveranstaltung durch eine online-Übertragung ergänzt – wird es nicht geben. |
Leistungsnachweis
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Das Seminar setzt eine aktive Teilnahme voraus. Das bedeutet:
1) Alle zu besprechenden Passagen sind vorbereitend zu den Sitzungen zu lesen.
2) Die einzelnen Kapitel werden von am Seminar Teilnehmenden als Kurzreferate vorgestellt (die Bereitschaft zur Übernahme eines Referates ist daher verpflichtend).
3) Aktive Gesprächsbereitschaft im Seminar (das schließt ein, ggf. zu einer inhaltlichen Stellungnahme aufgefordert zu werden).
Eine Modulabschlussprüfung unter Einbeziehung dieser Veranstaltung ist möglich. Sämtliche Erläuterungen dazu erfolgen ausschließlich in der Veranstaltung, nicht per Mail. |