Inhalt
Kommentar |
Wenngleich Berkeley bereits einen großen Teil seiner Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis (1710) für die Widerlegung der voraussichtlichen Einwände gegen seine darin formulierte Philosophie des Immaterialismus aufgewandt hatte, folgte der Veröffentlichung dennoch die erwartete Kritik. Die Drei Dialoge (1713) stellen den erneuten Versuch dar, Berkeleys Lehre gegen solche Kritiker zu verteidigen. Seine Strategie ist dabei nicht, den Text einfach neu zu arrangieren, andere Akzente zu setzen oder Passagen zu kürzen oder auszudehnen, sondern das Thema in einer vollkommen anderen literarischen Form zu präsentieren. In einem dreiteiligen Dialog lässt Berkeley den Idealisten Philonous „die überspannteste Ansicht […], die je in eines Menschen Geist Eingang gefunden hat“, gegen die Zweifel des Materialisten Hylas vertreten, „nämlich daß es so etwas wie materielle Substanz in der Welt nicht gäbe.“ (S. 10) Indem seine Überlegungen die Evidenz unserer Erkenntnisse, die Existenz Gottes sowie den wissenschaftlichen Fortschritt sicherzustellen vermögen, sollen Philonous‘ Ausführungen Hylas schließlich von all seiner Skepsis befreien.
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Literatur |
Textgrundlage:
George Berkeley: Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous, Hamburg: Meiner (2005)
weiterführende & Sekundärliteratur:
- Atherton, M.: Berkeley, Hoboken: Wiley (2008)
- Gabriel, G.: Grundprobleme der Erkenntnistheorie: Von Descartes zu Wittgenstein, Paderborn: Schöningh (2008)
- McCracken, C. J. & Tipton, I. C. (Hg.): Berkeley’s Principles and Dialogues. Background Source Materials, Cambridge: Cambrdige University Press (2000)
- Saporiti, K.: Die Wirklichkeit der Dinge, Frankfurt a. M.: Klostermann (2006)
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Voraussetzungen |
Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zum vorbereitenden und kontinuierlichen Textstudium voraus. Es wird erwartet, daß sich die Studierenden (ab zweites Studiensemester) vor Veranstaltungsbeginn Kenntnisse über den Referenztext aneignen und diesen für jede Sitzung, dem Semesterplan entsprechend, sorgfältig studieren.
Zum Studium der Philosophie gehört ebenso die Einübung in die Artikulation philosophischer Argumentationen in Wort und Schrift, die in den Seminaren praktiziert wird. Die Teilnahme an der ersten Sitzung des Seminars ist obligatorisch. |
Zielgruppe
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Ethik (Lehramt): Modul 6.1, 6.2, 6.3
Zwei-Fach-Bachelor: Modul 5.1, 5.2, 5.3. |