Kommentar |
In seiner Phänomenologischen Psychologie der Einbildungskraft – so der Untertitel von Das Imaginäre – untersucht Sartre, drei Jahre vor dem Erscheinen seines Hauptwerks Das Sein und das Nichts, die Strukturen und Relationen der Wahrnehmung und der Phantasie, sowie des Realen und Irrealen. Ausgangspunkt seiner Überlegungen bildet die intuitive, oder eher wohl naiv zu nennende Auffassung, dass es sich bei Imaginationen um eine besondere Art von Wahrnehmungen handelt. Im Zuge der ausführlichen Kritik dieser Auffassung entwirft Sartre ein Konzept der Einbildungskraft als „Quasi-Beobachtung“, welches ihn thematisch vom Rätsel des menschlichen Bewusstseins über die Frage des ontologischen Status der Imaginationen bis hin zur individuellen Freiheit führt.
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Literatur |
Textgrundlage:
Jean-Paul Sartre: Das Imaginäre. Phänomenologische Psychologie der Einbildungskraft, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt (1971)
(Diese Ausgabe ist leider nur noch antiquarisch zu beziehen! Alternativ findet sich der Text auch in Band 2 der Philosophischen Schriften I aus Sartres Gesammelten Werken, in welcher Variante er auch im Semesterapparat zu finden sein wird.)
weiterführende & Sekundärliteratur:
- Hatzimoysis, A.: The Philosophy of Sartre, Durham: Acumen (2011)
- Webber, J. (Hg.): Reading Sartre. On phenomenology and existentialism, Abingdon: Routledge (2011)
- Bonnemann, J.: Der Spielraum des Imaginären, Hamburg: Meiner (2007)
- Suhr, M.: Jean-Paul Sartre zur Einführung, Hamburg: Junius (2015)
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Voraussetzungen |
Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zum vorbereitenden und kontinuierlichen Textstudium voraus. Es wird erwartet, daß sich die Studierenden (ab zweites Studiensemester) vor Veranstaltungsbeginn Kenntnisse über den Referenztext aneignen und diesen für jede Sitzung, dem Semesterplan entsprechend, sorgfältig studieren.
Zum Studium der Philosophie gehört ebenso die Einübung in die Artikulation philosophischer Argumentationen in Wort und Schrift, die in den Seminaren praktiziert wird. Die Teilnahme an der ersten Sitzung des Seminars ist obligatorisch. |
Zielgruppe
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Ethik (Lehramt): Modul 6.1, 6.2, 6.3
Zwei-Fach-Bachelor: Modul 5.1, 5.2, 5.3. |