Kommentar |
Die Dialektik der Aufklärung (1944/47) ist ein Klassiker der Frankfurter Schule kritischer Gesellschaftstheorie. Die Kernthese lautet, daß die Geschichte des Abendlandes eine Geschichte der Naturbeherrschung durch Rationalisierung (Aufklärung) ist – Natur im doppelten Sinne verstanden als die Natur, die wir selbst sind (Triebleben), und die Natur, die uns umgibt. Weil jedoch der Mensch sich aus Naturzwängen zu befreien sucht, indem er die Natur bezwingen will, kehrt sich die Aufklärung gegen ihren Zweck und führt nicht bloß zu Freiheitsgewinnen, sondern auch zu immer neuen Zwängen. Darin besteht ihre Dialektik. Horkheimer und Adorno haben bewußt zugunsten „philosophischer Fragmente“ auf eine systematische Form verzichtet. Einem programmatischen Aufsatz über den zugrunde gelegten „Begriff der Aufklärung“ folgen zwei Exkurse und zwei Abhandlungen (über Kulturindustrie und über Antisemitismus). Den Abschluß bilden „Aufzeichnungen und Entwürfe“. Diese Anordnung fordert nachgerade dazu auf, von ihr abzuweichen. |
Voraussetzungen |
Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zum vorbereitenden und kontinuierlichen Textstudium voraus. Es wird erwartet, daß sich die Studierenden (ab zweites Studiensemester) vor Veranstaltungsbeginn Kenntnisse über den Referenztext aneignen und diesen für jede Sitzung, dem Semesterplan entsprechend, sorgfältig studieren.
Zum Studium der Philosophie gehört ebenso die Einübung in die Artikulation philosophischer Argumentationen in Wort und Schrift, die in den Seminaren praktiziert wird. Die Teilnahme an der ersten Sitzung des Seminars ist obligatorisch. |